Monday, January 30, 2006

das parade gedicht des schwachsinns ...

dunkel war's, der mond schien helle,
auf die grün, beschneite flur,
als ein wagen blitze-schnelle,
langsam um die runde ecke fuhr.

drinnen saßen stehend leute,
schweigend ins gespräch vertieft,
als ein totgeschoßner hase
auf 'ner sandbank schlittschuh lief.

und der wagen fuhr im trabe
rückwärts einen berg hinauf,
droben zog ein weißer rabe
grade eine sanduhr auf.

ringsherum herrscht tiefes schweigen
und mit fürchterlichem krach
sprielen in des grases zweigen
zwei kamele lautlos schach.

auf einer roten banke da,
die grad blau gestrichen war,
saß ein blond gelockter jüngling,
mit kohlrabenschwarzen haar.

neben ihn 'ne alte schrulle,
die kaum siebzehn jahr alt war,
in der hand 'ne butterstulle,
die mit schmalz bestrichen war.

oben in dem apfelbaume,
der sehr süße birnen trug,
hing des frühlings letzte pflaume
und an nüssen noch genug.

von der regennassen straße
wirbelte der staub empor.
und ein junge bei der hitze
mächtig an den ohren fror.

beide hände in den taschen
hielt er sich die augen zu,
denn er konnte nicht ertragen,
wie nach veilchen roch die kuh.

und zwei fische liefen munter
durche das blaue kornfeld hin,
endlich ging die sonne unter
under der graue tag erschien.

holder engel, süßer bengel,
furchbar liebes trampeltier.
du hast augen wie sardellen,
alle ochsen gleichen dir.

dies gedicht schrieb wolfgang goethe
abends in der morgenröte,
als er auf dem nachttopf saß
und seine morgenzeitung las.

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